Hallo ihr Lieben,
nachdem ich eine wundervolle Fahrt durch die Landschaft von Thailand erleben durfte stand nun Chiang Mai auf meiner ToDo-Liste. Ich habe von vielen bereits im Vorfeld gehört, dass die Landschaft wirklich einmalig sein soll.
Also entschloss ich mich mir einen Motorroller zu mieten, um in den Nationalpark zu fahren und die Landschaft rund um Chiang Mai zu erkunden. Der Tag im Hostel hat jedoch meinen Plan etwas „verworfen“. Im Gespräch mit anderen Backpackern wurde mir empfohlen in das Hippie-Dorf „Pai“ zu fahren. Dort soll es eine atemberaubende Landschaft mit viel „natürlichem“ leben geben. Jeder sagte mir jedoch das ich nicht mit dem Motorroller fahren soll. Es sei sehr gefährlich und die Straßen sind nicht gut. Nun gut, was nun?
Den Motorroller hatte ich bereits gemietet, einige Fahrpraxis in Asien auch durch meine Zeit in Indonesien. Ich entschloss mich, es zu wagen. Ich hatte vielmehr Angst von der Polizei gestoppt zu werden. Diese findet nach Aussagen von Locals immer etwas, um ein bisschen "Strafgeld" zu bekommen. Internationale Führerscheine werden dort in der Regel nicht anerkannt, da sie einfach nachzumachen sind und man sie fälschen könnte. Wenn das der Fall ist, muss man etwas Strafe zahlen. Mir wurde gesagt, dass man um die 20 Euro zahlen müsse und dann für drei Tage einen „Freischein“ hat, um mit einen in den Augen der thailändischen Beamten ungültigen Führerschein dennoch fahren zu dürfen.
Auf meiner Reise traf ich zwei deutsche Backpackerinnen. Sie waren um die 20 Jahre alt und erzählten mir, dass sie bereits in Kambodscha Motorroller gefahren sind und es auch in Thailand machen. Das spannende ist jedoch das sie gar keinen Führerschein haben, also nicht einmal in Deutschland. Sie wurden angehalten, konnten keinen Führerschein vorzeigen und mussten also diese geringe Strafe zahlen. Verrückt, oder?
Nachdem ich den Roller in der Leihstation abgeholt habe, traf ich mich noch mit einem italienischen Backpacker, welcher ebenfalls in Thailand war um mir einige Tempel von Chiang Mai anzusehen.
Im Anschluss daran reiste ich mit dem Roller in die Berge. Ich war begeistert von dem Ausblick, der Weite und den großartigen Straßen. Diese waren nicht so schlimm wie mir von den anderen auf meiner Reise berichtet wurde. Auf der Strecke lagen einige wirklich tolle Stopps, bei welchen man einen Kaffee trinken oder ein paar leckere Erdbeeren essen konnte. Übrigens war ich zu Beginn meiner Reise gar nicht auf kaltes Wetter eingestellt. Aber in den Bergen war es wirklich etwas frischer. Ich musste mir sogar eine lange Hose anziehen.
In Pai angekommen traf ich auf einen deutschen Backpacker, welchen ich im besagten Hostel kennengelernt habe. Wir hatten über WhatsApp Kontakt und er hat mir ein Bett in seinem Hostel gebucht. Das Hostel war sehr schön, alternativ und sehr entspannt. Wenn ich meiner Familie jedoch die Bilder zeigen würde, würden sie mich wahrscheinlich Fragen, was das für eine Unterkunft war und wie ich da überhaupt wohnen konnte. Kleine Vorschau zum nächsten Morgen: Gegen 9.00 Uhr gab es kein Wasser und keinen Strom mehr. Die Mitarbeiterin sagte mir das zum Glück bevor ich ins Bad gegangen bin um zu duschen: „Sir, no Water and Wifi“ – finish“. Was klingt als wäre die letzte Rechnung nicht bezahlt worden hing eher mit der mittelmäßig Elektroversorgung zusammen. Aber kein Problem, es gab noch eine Möglichkeit des Waschens mit dem Wasser aus dem Eisbucket.
Am Abend fand dort ein kleines „Winterfest“ statt. Es war wie ein Jahrmarkt, nur mit anderen Speisen und Getränken. Mensch, hätte ich mich über eine Bratwurst aber vielmehr noch über Senf gefreut. ;-) An dem Abend erkundeten wir gemeinsam die Stadt was sehr schön war. Ich beschloss den kommenden Tag auch noch da zu bleiben, um die die Gegend etwas zu erkunden.
Der Morgen startete mit einem Besuch vom großen, weißen Buddha, welcher über dem Dorf steht. Dort lernte ich einen Israeli kennen, mit welchem ich zu den heißen Quellen von Pai fuhr und das erste Mal in meinem Leben in ebensolchen badete. Aus der Quelle kam Wasser, welches eine Temperatur von 80 Grad hatte. Es wurde angeboten, dass man für wenige Baht dort Eier in dem Wasser kochen konnte. Ungefähr 15 Minuten sollte man die Eier in dem Wasser lassen, um sie im Anschluss essen zu können.
Das Wasser zum Baden hatte eine Temperatur von 32 bis 38 Grad, was wirklich sehr warm war. Als man das Wasser verlassen hatte und an die 28 Grad warme Luft kam fühlte es sich sehr erfrischend an.
Im Anschluss an die heißen Quellen wollte ich die Steinhöhlen von Pai sehen. Diese sehen fast so aus wie die in Amerika. Wirklich atemberaubend. Als ich diese verlassen wollte traf ich Claudio wieder, den Itlaiener mit welchen ich die Tempel besichtigt hatte. Mit ihm ging es im Anschluss weiter zu den „Bambusbrücken von Pai“. Diese waren wundervoll. Wir konnten über aus Bambus gebaute Brücken über Reisfelder laufen – wie toll. Einfach unbeschreiblich schön und ich kann das jedem nur empfehlen. Im Anschluss daran ging es zurück nach Pai, wo wir gemeinsam in das Nachtleben eintauchten.
Am nächsten Tag stand für mich eine etwas nicht so touristische Strecke auf dem Programm, es ging zum Don Inhon Nationalpark. Dadurch das ich Pai eine Nacht länger geblieben bin musste ich meine Route etwas abkürzen. Für Claudio klang es ebenfalls nach einem Abenteur. Also schloss er sich mir an und erlebte unendliche Natur, Berge, Täler, Seen, Tiere und viele Menschen die uns freundlich zuwinkten. Es war wirklich wundervoll und mit Abstand eine der besten Touren, welche ich in der Natur machen durfte.
Leider waren im Nationalpark alle Unterkünfte belegt, weshalb wir in den nächsten Ort gefahren sind. Nach gut 190 km auf dem Roller waren wirklich glücklich nicht mehr auf dem Roller zu sitzen und ein Hostel in dem kleinen Ort „Chop“ gefunden zu haben. Das Hostel, was wirklich eher einem „Homestay“ glich hieß „Kaktus“. Wirklich erkennbar, denn in dem Hostel waren wirklich überall Kakteen. Die Frau erklärte mir, dass sie mit der Kakteen-Zucht Corona überlebt hat. Definitiv ein Platz den ich empfehlen kann und wo ich jederzeit wieder übernachten würde. Dort lebte auch eine Belgieren, welche ihren „Place to be“ in der Natur dort gefunden hat.
Den Abend verbrachten wir in einer Bar mit vielen Locals, die sichtlich erfreut über Touristen waren. Wir alle hatten unseren Spaß.
Am nächsten Tag hieß es Roller auftanken und abgeben. Ein Kapitel meiner kleinen Reise geht zu Ende, das nächste wartet auf mich!
Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Tim