Hallo ihr Lieben,
Unglaublich! Schon wieder bin ich seit gut anderthalb Wochen zurück zu Hause. Die vergangenen Tage sind förmlich verflogen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um anzukommen, enge Freunde und Familie wiederzusehen und mich in meinem Zuhause einzurichten, um es mir gemütlich zu machen. In den letzten Monaten habe ich nur selten länger an einem Ort verweilt (abgesehen von meiner Zeit auf dem Kreuzfahrtschiff). Gerade dieses Gefühl des Bleibens, das habe ich mir gewünscht und darauf gefreut. Reisen mag zwar wunderbar sein, die Welt zu erkunden, faszinierende Menschen zu treffen und friedliche, historische Orte zu entdecken. Doch irgendwann muss jede Reise "leider" enden. Ich schaue auf diese Zeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.
Die Verarbeitung meiner Erlebnisse wird sicherlich noch eine Weile dauern und nicht so schnell vorübergehen. Das wurde mir in den letzten Tagen besonders bewusst.
Immer, wenn man mich nach meinem persönlichen Highlight fragte, stellte ich fest, dass es gar nicht so einfach ist, ein einzelnes herauszupicken. Was ich jedoch für mich sagen kann, ist, dass ich mir selbst so nah' bin wie nie zuvor. Das mag seltsam klingen, aber ich hatte genügend Zeit, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, war in Situationen allein, in denen ich vielleicht einen Rat gebraucht hätte. Diese Herausforderungen zu meistern und festzustellen, dass man manchmal stärker ist, als man denkt, hat meinen Weg gestärkt.
Einem Tag in der Vergangenheit bin ich jedoch besonders dankbar (kann man das überhaupt sein?). Dem Tag, an dem ich mich entschieden habe, diese Zeit zu erleben und meine Heimat für eine Weile zu verlassen. Eine gute Freundin brachte es einmal auf den Punkt: "Es ist gut, dass du dir mal Zeit für dich nimmst. Du hast in den vergangenen Jahren immer den Fokus auf andere Menschen gelegt und dich vielleicht ein wenig vergessen." Genau das habe ich jetzt gemacht – einen Schritt zurückgetreten und mehr an mich selbst gedacht.
Und wie geht es mir nun eigentlich zu Hause? Ich fühle mich noch nicht ganz hier, irgendwo zwischen den fantastischen Erlebnissen, AIDA und meiner Heimat mit all den großartigen Freunden. Die letzten Tage habe ich genutzt, um mich einzurichten und Kartons auszupacken. Manche davon waren schon über zweieinhalb Jahre gepackt. Warum so lange? In meiner damaligen Wohnung gab es einen Wasserschaden und ich wusste, dass ich verreisen würde, also hatte ich einige Dinge bereits verpackt. Ich fragte mich, was ich überhaupt noch brauchte. Teilweise war ich erstaunt, was sich in den Kisten wiederfand. Doch durch das Reisen mit dem Rucksack und die Begrenzung an Ballast verspürte ich nicht das Bedürfnis, mich mit zu viel zu belasten. Also trennte ich mich von den meisten Dingen. Schätzungsweise habe ich von 5 Umzugskisten 4 Kartons aussortiert. Das Gute ist, dass viele Menschen in der Dresdner Neustadt Dinge benötigen. Kleinanzeigen und die "Zu verschenken-Kiste" waren also ein guter Partner 😊.
Es war befreiend, im "alten Leben" zu stöbern und im "neuen Leben" anzukommen.
Morgen startet für mich ein neuer, alter Abschnitt. Es geht zurück zu meinem Job in der Stadtverwaltung Bautzen. Bereits in den vergangenen Tagen habe ich Kolleginnen und Kollegen getroffen und alle freuten sich, mich wiederzusehen.
Das stimmt mich positiv, und ich freue mich sehr auf die kommende Zeit – zwischen Heimat und meinem neuen "Ich".
Alles Liebe,
Euer Tim