Mann o mann, was waren das für zwei verrückte Tage in Versova Village, einem kleinen, alten Fischerdorf unweit vom Stadtzentrum von Mumbai entfernt.
Wie ich dorthin gekommen bin? Durch Avinash, meinem Kollegen (und wirklich sehr guten Freund) vom Kreuzfahrtschiff.
Die Anreise selbst dahin gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht. Leider war meine Wäscher nicht wie vereinbart am Morgen im Hostel. Ich teilte dem Hostelmitarbeitern mit, dass es ausreichend ist wenn die Wäsche am Nachmittag gegen 16.00 Uhr zurück ist, da ich im Anschluss weiterreisen muss und gut 1,5 Stunden dahin brauche. Leider war die Wäsche auch bis dahin noch nicht fertig, sodass ich erst 17:30 Uhr aufbrechen konnte und leider auch ein Kleidungsstück nicht zurückerhalten habe, was sehr schade ist.
Nachdem ich nach einer gut 2,5 stündigen Fahrt gegen 20:00 Uhr angekommen war empfing mich Avinash am Ortseingang. Ein direkter Stop vor seinem Haus war auf Grund des bunten Treibens nicht möglich. Also liefen wir durch die für Autos und TukTuks abgesperrten Straßen. Dort wurde ich bereits von vielen Einheimischen sehr herzlich begrüßt und es wurden viele Bilder gemacht (wie sich später herausstellt sind dort nicht sehr viele Touristen unterwegs). Nachdem wir in seinem Haus angekommen sind begrüßte mich seine Mama sehr herzlich und viele Freunde fanden sich ein, um mich als Gast willkommen zu heißen. Wir leiteten den Abend mit einem kleinen Abendsnack ein. Es gab einen frisch gefangenen Fisch, Roti und Gemüse.
Viel Zeit hatten wir nicht, nach einer kurzen Bucket-Dusche eilten wir los, um die heimische, bunte Parade zu sehen und Opfergaben an den aufgestellten und verzierten Bäumen abzulegen. Die Parade war wirklich sehr bunt, schrill und Leute jeden Alters nahmen daran teil. Ich war wirklich sehr begeistert und habe sowas noch nie gesehen. Nach der gut einstündigen Parade trafen wir uns mit seinen Freunden, welche mit ein T-Shirt seiner Holi 2023 - Gruppe übergaben "Smashing Boys". Das war sehr gut, so konnte ich seine sehr guten Freunde auf einem Blick erkennen. Den Abend verbrachten wir bei leckeren Getränken, selbst zubereiteten Essen in der kleinen engen Straße, ehe wir kurz nach Mitternacht zum tanzen aufbrachen. Zu dieser Zeit haben bereits die Opferbäume gebrannt und es lag ein leicht verrauchter Duft in der Luft. Ich weiß nicht weshalb die Zeit so schnell verging aber gegen 7.00 Uhr und etlichen Tanzschritten lagen wir dann im Bett. Nicht sehr lang, wie sich 11.00 Uhr heraus stellte. Es erwartete uns Teil 2, der vielversprechend werden sollte.
Nach einer erfrischenden Dusche starteten wir einmal quer durch den Stadtteil. Dabei kamen wir nicht schnell voran. Ausnahmslos aller 50 Meter legten wir einen Stop ein, um Menschen auf der Straße "Happy Holi" zu wünschen, ein Bild zu machen (ja, gefühlt bin ich nach Holi in Versova Village auf fast jedem Handy zu finden) oder anderen das Gesicht bunt zu färben. Wir besuchten viele Freunde, aßen, saßen zusammen und genossen die sehr friedliche Stimmung. Es war wirklich wundervoll die Gastfreundschaft und die Gemeinschaft zu spüren. Die Zeit verflog einfach nur und am Abend waren wir komplett bunt, von oben bis unten, ja sogar meine Boxershorts haben etwas Farbe abbekommen.
Am Tag danach hieß es nach einer längeren Nacht Abschied nehmen. Abschied nehmen von einem guten Freund und wundervollen Tagen in seinem Heimatdorf. Ein tolles Erlebnis, welches definitiv eines der Highlights meiner Reise ist.
Liebe Grüße
Tim