Liebe Freunde, liebe Leser meines Blogs,
am Tag der Liebe, dem 14. Februar 2023 verließ ich Indonesien. Mit ein wenig Herzschmerz, da ich großartige Menschen kennengelernt habe!
Die ersten Minuten in Indien waren für mich sehr aufregend. Ein Land, welches ich noch nicht bereist habe und viele Dinge liefen in Indonesien anders. Nachdem ich den Einreisestempel in meinem Ausweis hatte, konnte mein Abenteuer Indien starten. Da ich noch keine Telefonkarte hatte, war ich auf das WLAN des Airports angewiesen, um gut in die Innenstadt zu kommen. Das Hotel zu finden, war gar nicht so einfach, denn unter der gegebenen Adresse war es nicht zu finden. Dank der Geduld meines UBER-Fahrers lief es alles sehr unkompliziert ab. Nach 15 Minuten des Suchens konnten wir es endlich finden. Das Navigieren via Google stellte sich im Nachhinein auf meiner gesamten Reise durch Indien als kompliziert heraus.
Die Nacht war sehr kurz und durchaus merkwürdig. Mitten in der Nacht wurde ich wach und dachte, neben mir liegt jemand der laut schnarcht (ich nutze meistens Ohrstöpsel, um einschlafen zu können). Nachdem ich das Licht anschaltete und aus meinem Hotelzimmer herausschaute, sah ich, dass die Mitarbeiter in der Lobby schliefen.
Am nächsten Morgen hatte ich dafür umso mehr Freude, denn ich lernte Suri kennen. Suri war auf Familienbesuch und verbrachte einige Tage in New Delhi, bevor es für ihn wieder nach Deutschland zurück ging. Er selbst lebt in Bremen und arbeitet auch dort seit vielen Jahren. Er hat viele Erfahrungen im Bereich der Gastronomie. Er fragte mich, wie lange ich bereits in Indien bin. Als ich ihm sagte das ich gestern angekommen bin fragte er mich sofort, ob er mir ein wenig die Stadt zeigen soll. Und so kam es dann auch. Wir verbrachten einen ganzen Tag in Delhi, aßen gemeinsam und er zeigte mir sehr viel und gab mir nützliche Tipps für meine Zeit in Indien. Ich lernte sofort kennen, worauf es als Tourist ankommt – das Handeln von Preisen. Meistens sind die Preise zu teuer und um ein Vielfaches zu hoch angesetzt.
Die kommenden Tage verbrachte ich in der Stadt und lernte Delhi und seine Museen sehr gut kennen. Auch Dank Anne Dietrich aus Dresden, welche in den Wintermonaten Zeit in Indien verbringt und eine erstklassige deutsche Tänzerin ist, welche Bollywood für sich entdeckt hat. Ich besuchte einige Auftritte von ihr und lernte auch großartige Freunde von ihr kennen, welche mich in Indien ein wenig wie zu Hause fühlen lassen haben. Mein guter Freund Stefan Richter von der gleichnamigen Bäckerei gab mir auf meine Reise die Aufgabe, ein Brot zu backen. Dem kam ich nach und fand eine deutsche Bäckerei. Die Jugendlichen, welche dort eine Ausbildung machten, tauschten sich mit mir über das Leben und Arbeiten in Deutschland aus und darüber welche Unterschiede es zu Indien gibt. Nach einem interessanten Austausch stand auf dem Programm ein deutsches Brot zu backen. Wir hatten sehr viel Freude dabei und die Zeit verging wie im Flug doch das beste war: Das Brot schmeckte sehr gut!
In meinem letzten Hostel in New Delhi lernte ich Bhavesh kennen, mit welchem ich gemeinsam nach Rishikesh reiste. Die Stadt ist bekannt für Yoga, Entspannung, vegetarisches Essen und vor allem als heiliger Ort! Ich lernte den Ort schätzen und nutzte die Tage in der Natur, um zu wandern, eine ausgiebige Tour in der Stadt zu machen, „Lokals“ zu treffen, mein deutsches Brot von einem Affen wegessen zu lassen und im Fluss Ganges baden zu gehen.
Die Tage taten sehr gut und es war gut mal wieder richtig „durchzuatmen“. Mein nächstes Ziel war Agra, um das Weltwunder „Taj Mahal“ zu bestaunen. Wirklich bemerkenswert und ein unfassbar heiliger Ort. Im Hostel lernte ich Vinesh kennen, welcher dort arbeitete. Wir tauschten uns über so viele Dinge aus und er lud mich an seinem letzten Tag zu sich nach Hause ein, um mich seiner Familie vorzustellen. Wir hatten eine wundervolle Zeit und für mich war es etwas Besonderes. Ich war inmitten eines Stadtteils von Agra, wo es absolut keine Touristen gab. Ich saß in seinem Haus, unterhielt mich mit seiner Familie und aus jeder Ecke kamen Kinder und schauten herein, denn für sie war es etwas unbekanntes, einen „weißen Menschen“ zu sehen. Leider hatte ich nicht so viel Zeit, sodass ich am Abend bereits weiterreisen musste. Es stand eine gut 14-stündige Zugfahrt im Ranjani-Express auf dem Programm. Auf diese Nacht-Zugfahrt habe ich mich sehr gefreut. Ich reiste in der 2. Klasse AC (mit Klimaanlage) im Bett „Side Lower (unten mit Fenster). Ich kann euch das sehr empfehlen, denn ihr werdet sehr viel Privatsphäre haben und könnt am Morgen einen wundervollen Blick auf die Strecke haben. Dort lernte ich in meinem Zugabteil Ed aus Großbritanien kennen, welcher ebenfalls für einige Tage in Mumbai war. Wir trafen uns in den kommenden Tagen ab und an und erkundeten die Stadt. In Mumbai selbst lernte ich Akshay über Couchsurfing kennen. Er nahm sich sehr viel Zeit, um mir die Stadt zu zeigen und somit lernte ich Mumbai wie ein local kennen. Ich entschloss mich vor Ort, einen Anzug schneidern zu lassen und besuchte im Anschluss daran meinen treuen Kollegen vom Schiff, Avinash. Er lud mich zum bekannten Holy-Festival in seine Heimatstadt ein. Ich verbrachte zwei Tage voller Musik, viel Spaß, bunten Farben und viel zu viel essen. Holi in Indien zu feiern ist etwas Besonderes. Für mich in diesem Fall umso mehr, denn ich war der einzige Ausländer in dem gesamten Dorf. Jeder wollte mit mir ein Foto und auch sprechen. Es war sehr besonders ein Teil seines Freundeskreises zu sein und seine Familie und Freunde kennenzulernen.
Die Tage im Anschluss nutzte ich, um meinen Anzug final schneidern zu lassen. Mr. Deepak ist ziemlich verzweifelt, als er alle Maße noch einmal überprüfte und fragte mich nach einiger Zeit, ob ich meinen Bauch sehr eingezogen habe, als er die Maße abnahm. Ich erwiderte und meinte, dass es auch daran liegen kann, dass ich in den vergangenen Tagen „sehr gut“ gelebt habe. Daraufhin konnte ich Erleichterung in seinem Gesicht sehen. „Zuviel Chicken Tikka Masala mit Reis ist nicht gut Tim“, sagte er mit großer Erleichterung und einem Schmunzeln im Gesicht.
Mein nächster Trip wartete bereits auf mich, Goa.
Dort verbrachte ich einige Tage am Strand von Anjuna und lernte Backpacker Stefan aus Australien kennen. Wir planten einen gemeinsamen Trip in das „heilige“ Hampi, dass aus dem Trip insgesamt 1,5 Wochen wurden wusste niemand von uns beiden. Die beiden Tage vergingen wie im Flug und ich war wohl kaum an einem Ort in den letzten Monaten wo Affen mich so sehr belagerten wie dort! Glücklicher Weise blieb ich von Bissen und Diebstählen verschont.
Die kommenden Wochen reiste ich mit Stefan gemeinsam nach Mysore und Bangalore, beides wundervolle Städte um final in Kochin zu „stranden“. Das gute am gemeinsamen Reisen war, dass man nicht im Hostel schlafen musste sondern zu zweit Privatzimmer buchen konnte, die günstiger waren als ein Bett im Schlafsaal im Hostel.
Kochin ist wirklich eine großartige Stadt, sehr international und geprägt von Natur und einer diversen Restaurantlandschaft. Von dort aus ging es ein letztes Mal mit dem Nachtzug nach Mumbai, um ein paar Tage dort zu verbringen. Ich lernte in einem Restaurant (mit deutschem Bier) Tanay kennen, der Hopfen und Malz aus Deutschland nach Indien importiert. Mit Hilfe dieser Rohstoffe wird dort Bier gebraut. Es war sehr spannend sich mit ihm zu unterhalten. Am vorletzten Tag meiner Zeit in Indien lud mich Kingston, ein weiterer Kollege aus meiner Zeit bei AIDA ein. Er ist ein paar Tage eher zurückgekommen und lud seine Familie und Freunde zu einer kleinen Feier ein.
Die Zeit in Indien wird lange in Erinnerung bleiben. Ich lernte so viele großartige Menschen und Gegenden kennen. Viele meinten im Vorfeld das Indien sehr gefährlich und dreckig ist. Ich habe mich zu keiner Zeit gefährdet gefühlt und habe unheimlich positive Erfahrungen gesammelt. Das Thema Müll und Hygiene ist ein Thema für sich, aber man muss sich in vielen Ländern der Welt von den sehr starken Hygienevorschriften trennen. Ich bin zu keiner Zeit krank geworden und hatte jederzeit die Möglichkeit meine Hände zu waschen. Indische Großstädte sind im Verhältnis nicht schmutziger als mancher Stadtteil einer deutschen Großstadt, vielleicht etwas unorganisierter und nicht so strukturiert. ;-)
Auf in das nächste Abenteuer.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Rückblick gefallen!
Alles liebe,
euer Tim